Biografiearbeit

Biografiearbeit

Krisenbewältigung durch Biografieberatung – Mut zum Lebenswandel!

Wer sich in einer Krise befindet, sucht nach Rat und Unterstützung. Man hört sich um, googelt im Netz, liest Bücher zum Thema, spricht mit Freunden oder sucht sich einen Therapeuten oder professionellen Berater. Manchmal muss man mehrere Beratungsformen ausprobieren, um das Richtige für sich zu finden, denn jeder Mensch ist anders und spricht auch auf etwas anderes an.

Biografieberatung ist eine individuell ausgerichtete Beratungsform für Menschen, die unter Berücksichtigung ihrer kompletten Lebensgeschichte und ihrer besonderen Situation beraten werden wollen, und die Zusammenhänge und Folgewirkungen ihres Handelns begreifen und in die richtige Richtung bringen wollen. Die biografische Beratung und die praktische Arbeit an der Lebensgeschichte hilft vor allem den Menschen, die bei Lebenskrisen und Problemen ihre eigenen Entwicklungsschritte im Fokus haben. Sie ist für Menschen geeignet, die an unangemessenen Reaktionsmustern und nicht geeigneten Bewältigungsstilen arbeiten wollen. Das Leben ist keine Krankheit, aber es kann krank machen, wenn wir nicht gelernt haben, wie mit Veränderunen umzugehen ist.

Die Folgen aus unüberwindbaren Enttäuschungen und Kränkungen kann in depressive und melancholische Phasen führen, in soziale Rückzüge und Isolation, in erhöhte Ärgerbereitschaft und Labilität – bis hin zu Medikamentenmissbrauch, Alkoholproblemen und Arbeitssucht. Körperliche Symptome wie Bluthochdruck, Magenschmerzem, Migräne und Muskelverspannungen erzeugen Nervösität, innere Unruhe, Gereiztheit oder Schlaflosigkeit und sind in der Regel die Folge von unerledigten Probleme.

Was genau ist Biografiearbeit?

In der Vergangenheit war Biografiearbeit überwiegend auf die Altenhilfe oder die Arbeit mit Dementkranken ausgerichtet und ging primär von einem „defizitären“ Ansatz aus. Dabei ging es überwiegend um Erinnerungsarbeit und Aktivierung der sich zurückbildenden Sinnesreize. Dieser Weg wurde allmählich verlassen, weil man sich vermehrt dem „aktivierenden“ Ansatz widmete, da sich innerhalb der Biografie existenzielle Stränge wie Sozio -, Kultur -, Körper -, Öko-, Persönlichkeits -, Bildungs – und Lernbiografien herausbildeten, die individuelle Auswirkungen auf das Gewordensein des Menschen haben und Berücksichtigung verlangen.

Durch den antroposophischen Ansatz des Naturwissenschaftlers Rudolf Steiners (1861-1925) wurde die Biografiearbeit unter einem ganzheitlichen Aspekt betrachtet. Seine Beobachtungen gründen auf sich aufeinander aufbauende Entwicklungsstufen und deren spezifische Aufgaben. In seinen Beobachtungen und der daraus resultierenden Forschungsarbeit befasste er sich ausführlich mit den 7er Zyklen der verschiedenen Lebensabschnitte und deren körperliche, seelische und geistige Entwickung, die sich kontinuierlich fortsetzt.

Diesen Erkenntnissen folgte auch der dänische Psychoanalytiker Erik H. Erikson (1902-1944) der in seinem Werk „Der vollständige Lebenszyklus“ das Fehlen oder der Verlust der gewachsenen Ich-Integrität als Gefahr der Altersverzweiflung – welche aus der Erkenntnis resultiert, am Leben gescheitert zu sein und bestimmte Dinge nicht mehr rückgängig machen zu können – hervorhebt.

Inzwischen befasst sich auch die moderne Hirnforschung mit lebenslangem Lernen, das sich bis ins hohe Alter fortsetzt, sofern die emotionalen Zentren miteinbezogen werden. Allen voran beschreibt der Göttinger Hirnforscher Gerald Hüther die Plastizität des Hirns und bietet in seinen Vorträgen und Büchern erfrischende Ausblicke auf das, was wir werden können.

Meine Herangehenswiese der Biografiearbeit bildet ein harmonisches Zusammenspiel der oben genannten Ansätze und ist keine Therapie, sondern eine geeigntete Arbeitsmethode, um sich einen strukturierten Überblick auf seine persönliche Lebensgeschichte zu verschaffen und hat zum Ziel, die Aufgaben und Herausforderungen, sowie die Fallstricke und Entwicklungsstaus zu erkennen, an ihnen zu arbeiten und neue Handlungsoptionen zu entwickeln und in die Praxis umzusetzen.

Meine individuelle Form des biografischen Einzelchoachings besteht im 1. Schritt aus einem ausführlichem Gespräch, im 2. Schritt aus der Arbeit an der eigenen Biografie anhand einer Biografischen Parabel und deren spezifischen Fragen zum jeweiligen Jahrsiebt, im 3. Schritt aus der Aufstellung des biografisch, aktuellen Themas (kein Familienstellen!) und abschließender Reflexion. So kann der Klient selbst entscheiden, welche Form der Beratung und Arbeit er bevorzugt und was ihm jetzt am ehesten hilft.

Biografiearbeit eignet sich für Menschen:

  • die an ihrer Weiterentwicklung interessiert sind
  • die Krisen bewältigen wollen
  • die ihre Beziehung zu sich und anderen verbessern möchten
  • die ihr Leben neu in die Hand nehmen wollen
  • die Unterstützung bei ihren Veränderungsschritten brauchen
  • die an einem authentischen Leben interessiert sind
  • die ihre verborgenen Potenziale entdecken wollen
  • die immer wiederkehrende Probleme entwirren und auflösen möchten
  • die ihre Lebensaufgabe erforschen möchten
  • die übernommene Traumata der Eltern, bzw. Großeltern erkennen und bearbeiten wollen

Was kann ich als Biografieberaterin tun?

  • mit der Gabe des Zuhörens begleiten
  • Ihre Suchbewegung stärken
  • Ihre Ressourcen hervorheben
  • im Dialog einen Raum zur echten Begegnung schaffen
  • Ihren Willen zur Veränderung und Selbstverantwortung stärken
  • Ihren Entwicklungsprozess begleiten

Themen können sein:

  • Wie reagiere ich unter Stress?
  • Wie habe ich gelernt Beziehungen zu gestalten?
  • Wie gestalte ich Lebensübergänge?
  • Wie löse ich einen Entwicklungsstau innerhalb der Biografie auf?
  • Wie gehe ich mit Abschied und Neubeginn um?
  • Wie schaue ich auf mein Alter?

Individuelle Biografiearbeit zum Thema:

  • Ehe – Partnerschaft – Trennung – Scheidung – wechselnde Liebesbeziehungen
  • Elternschaft – Wechseljahre – Ruhestand – Pflege der Eltern
  • Trauma und deren Folgen
  • Mobbing und Burnout am Arbeitsplatz
  • Krankheit – Sterben – Tod

Methoden:

  • Arbeit mit der biografischen Parabel
  • Fragen zu den Lebensjahrsiebten
  • Arbeit am Lebenspanorama
  • Aufstellung des biografischen Themas
  • Lebensübergänge gestalten
  • Dialogisch Denken
  • Kreatives Schreiben oder Malen
  • Achtsamkeitsübung für den Alltag

Ziele, die erreicht werden können:

  • Neue Lebensthemen erkennen und umsetzen
  • Lebensaufgaben bewältigen
  • Verborgene Aspekte der eigenen Biografie entdecken
  • Sich mit seiner Lebensgeschichte aussöhnen
  • Lebenskrisen meistern
  • Trauma und deren Folgen erkennen und in Bearbeitung bringen
  • Altes abschließen und Neues gestalten
  • Reflexionsfähigkeit stärken
  • Abbau von Stressmustern
  • Dysfunktionale Lebensmuster auflösen
  • Zufriedenheit im Umgang mit sich und anderen
  • Psychische Vitalkräfte stärken